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Mit der Abwärme der Biogasanlage eines
Landwirtes fing es an – heute versorgt die
Gemeinde Lathen ihre Bürger mit einem
eigenen Hackschnitzelheizwerk und einem
ausgedehnten Wärmenetz.
In unmittelbarer Nähe zur niederländischen
Grenze liegt die niedersächsische Samtge-
meinde Lathen. Die 11.300 Einwohner vertei-
len sich auf insgesamt 5 kleinere Ortschaf-
ten rund um die Sitzgemeinde Lathen mit
6.000 Einwohnern - eine schwierige Situati-
on, um ein Wärmenetz zu realisieren.
Trotzdem hat Lathen eine gemeinsame
Wärmeversorgung angestoßen, die mit
dem neuen Holzhackschnitzelheizwerk im
Hauptort einen weiteren wichtigen Baustein
erhalten hat. Betrieben werden Anlage und
Wärmenetz über eine Energiegenossen-
schaft.„Für die Menschen ist es entschei-
dend, die Energiewende und die Projekte vor
Ort zu begleiten und mitzugestalten“, findet
Lathens Bürgermeister Karl-Heinz Weber.
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Ein Wärmenetz entsteht
Ausgangspunkt für den Ausbau des Wär-
menetzes war jedoch nicht das neue Holz-
hackschnitzelheizwerk, sondern eine Bio-
gasanlage. Ein Landwirt bot der Gemeinde
die bei der Verstromung in einem Blockheiz-
kraftwerk (BHKW) anfallende Abwärme
an. Zunächst wurden einige Gebäude der
Gemeinde angeschlossen, aber als ein weite-
rer Landwirt die Wärme seiner Biogasanlage
anbot, war die Idee für ein größeres Wärme-
netz geboren.
Um die Wärme möglichst nah bei den Ver-
brauchern bereitstellen zu können, wird das
Biogas über Gasleitungen in die Ortschaften
transportiert und erst dort in einem BHKW
zu Strom und Wärme. Mit 499 Kilowatt
Leistung sind die Biogasanlagen jedoch nicht
in der Lage, die gesamte Gemeinde mit sau-
berer Wärme zu versorgen. Daher beschloss
die Gemeinde den Bau des Holzhackschnit-
zelheizwerks.
Wärme aus Hackschnitzeln
für über 700 Haushalte
Die niedersächsische Samtgemeinde Lathen setzt auf erneuerbare Energien
und hat ein effizientes Wärmenetz realisiert
KOMMUNALES
ENERGIE & GEBÄUDEMANAGEMENT
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