3
schluftmenge von 600 m³ pro Stunde errei-
chen. Dabei werden die Anlagen CO2-geführt
und je nach CO2-Belastung des Raumes
automatisch von einer Grundlüftung bis zum
Maximalwert gefahren“, erklärt der Projekt-
leiter Christian Grömmer.
Im Verlauf der Testphase wurden verschie-
dene Anlagentypen erprobt: Neben Stand-
geräten verschiedener Bauart und unter-
schiedlichem Installationsaufwand wurden
auch Deckengeräte mit Anbindung über die
Oberlichter der großzügig verglasten Fassa-
de eingesetzt. Ein Messsystem zeichnete
Daten für den CO2-Level, die Temperatur, die
relative Feuchte im Klassenzimmer und au-
ßen sowie die Gebläsespannung zur Beurtei-
lung der Regelung auf. Diese wurden später
ausgewertet.
Die Planer berücksichtigten bei ihrer Ent-
scheidung für eine Variante besonders die
Durchmischung der Klassenräume mit Fri-
schluft und die Geräusch-Emissionen. Auch
die Führung der Zu- und Abluftkanäle durch
die hochwertige Gebäudehülle und die opti-
sche Wirkung, sowohl im Klassenzimmer als
auch der Gesamteindruck der Fassade von
außen, flossen ein.
>>
Akzeptanz bei Lehrern und Schülern
Ein Hauptaugenmerk der Planer lag auch auf
der Akzeptanz der Lehrer und Schüler, für
die verschiedenen Varianten. So wurden Be-
fragungen und sogenannte Überkreuz-Tests
durchgeführt. Bei diesem Test wechselten
Klassen zwischen Räumen mit unterschied-
lichen Lüftungsgeräten. Bei der Auswertung
stimmt die subjektive Beurteilung nicht
immer mit der nach Messwerten überein.
Dies zeigte das Thema Akustik: Die etwas
„lautere“ Anlage schnitt in der subjektiven
Bewertung besser ab, als es nach den in
der Klassenmitte gemessenen Werten zu
erwarten war. In der Summe aller Kriterien
entschieden sich Planer und Schulträger
schließlich für das Deckengerät mit Wärme-
rückgewinnung.
An der Realschule Lindau erreichte das Gerät
eine bessere Durchmischung der Raumluft
und wies ein geringeres Einbauvolumen auf.
>>
Messungen bestätigen
Lüftungskonzept
Nach Einbau der Deckengeräte behielt ein
Klassenzimmer ein Jahr lang das installierte
Messsystem. Die Daten wurden periodisch
ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen,
dass der Zielwert für die Luftqualität von
maximal 1.500 ppm CO2 erreicht wurde.
Der Stromverbrauch pro Anlage belief sich
innerhalb eines Zeitraumes von 81 Tagen (58
Schultagen) auf circa 46 Kilowattstunden
(ohne elektrische Nachheizung). Auf ein Jahr
und 23 Klassenzimmer hochgerechnet ergibt
Die rosa Fläche zeigt den Zuluftstrom, gelb
ist die Abluft eingezeichnet.
Grafik: Ingenieurbüro Ruess & Gröm
mer